Dresden – Am 22. Juli 1996 verstarb Tamara Danz im Alter von nur 43 Jahren in Berlin. Die Rocksängerin verkörperte mit der Band „Silly“ die vielleicht gelungenste Synthese einer durch politische Rahmenbedingungen erzwungenen Ausprägung DDR-typischer Rockmusik und deren selbstbewusster Infragestellung. Dabei war nicht „der Westen“ das Ziel, sondern vielmehr das „Höchstmaß an Freiheit, das in der DDR überhaupt möglich war“, so Danz nach dem Mauerfall in einem Aufsatz. In diesem Sinne hoben sich Band und Sängerin, die internationale Vergleiche keineswegs zu scheuen brauchten, deutlich vom kulturpolitisch instrumentalisierten Staatsrock á la „Puhdys“ und „Karat“ ab und wurden zum Inbegriff von Sehnsucht und Lebensgefühl junger Menschen während der letzten zehn Jahre der DDR.