AfD-Politiker auf Kreis- und auf Landesebene bemängelten unter anderem die Alleingänge des 37-Jährigen. Przybylla soll ohne Absprache eine 1.-Mai-Demo in Zwickau angemeldet haben, bei der dann der Chefredakteur des „Compact“-Magazins, Jürgen Elsässer, aufgetreten ist. Elsässer gilt als Fan des Thüringer AfD-Politikers Björn Höcke und liegt im Clinch mit AfD-Bundeschefin Frauke Petry, die auch Landesvorsitzende in Sachsen ist. Petry selbst steht derzeit beim AfD-Kreisverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in der Kritik. Führende Funktionäre des Kreisverbandes wollen ihr die Bundestagsdirektkandidatur im Wahlkreis 158 streitig machen.
Rund 30 Gefolgsleute von Przybylla sollen am vergangenen Wochenende den Kreisparteitag der Zwickauer AfD im Gasthof Voigtlaide in Glauchau boykottiert haben. Sachsens AfD-Generalsekretär Uwe Wurlitzer, der die Versammlung leitete, wiederholte seine Kritik an dem nun geschassten Kandidaten und warf ihm vor, Parteiinterna nach außen zu tragen. Der AfD-Kreisvorstand hatte Przybylla vorgeworfen, Parteimitglieder zu denunzieren – was der Beschuldigte vehement bestreitet. Auf dem Wahlzettel bleibt der AfD-Platz bei den Erststimmen nun leer. „Das Erbe, das Przybylla hinterlassen hat, kann man keinem zumuten“, so der Zwickauer AfD-Kreisvorsitzende Frank-Frieder Forberg nach einem Bericht der „Freien Presse“. Przybylla kündigte unterdessen an, den Parteitag anfechten und seine Streichung vom Wahlzettel nicht akzeptieren zu wollen.