Trotz der massiven Deckungslücke von rund einer Million Euro bezeichnet Limbach-Oberfrohnas Oberbürgermeister Jesko Vogel (Freie Wähler) den „Tag der Sachsen“ als Erfolg. Man habe dank der Landeszuschüsse das Stadtbild „aufhübschen“ können, etwa durch Sanierung des Rathausvorplatzes und Anlage eines neuen Parkplatzes im Zentrum. Diese Investitionen kämen dem Ort auch weit über die Festtage hinaus zugute. Bürger und Gäste seien von dem Fest größtenteils begeistert gewesen, für die Stadt sei ein „Imagegewinn“ zu verbuchen. Das Minus bringe Limbach-Oberfrohna finanziell nicht in die Bredouille, da man es durch Mehreinnahmen des städtischen Haushaltes „abfangen“ könne.
In Löbau (Kreis Görlitz), wo der „Tag der Sachsen“ 2017 ausgerichtet wird, zeigte sich der parteilose Oberbürgermeister Dietmar Buchholz überrascht von dem hohen Defizit in Limbach-Oberfrohna. Er selbst rechnet damit, dass seine Stadt im kommenden Jahr rund 400.000 Euro selbst aufbringen muss. „Aufgrund der erhöhten Sicherheitslage ist ja auch in Limbach-Oberfrohna mehr Geld ausgegeben worden. Wir wünschen uns, dass wir vielleicht schon im nächsten Jahr eine Summe bekommen, mit der wir besser finanzieren können“, so der Löbauer OB. In Sicherheitskreisen geht man allerdings davon aus, dass die Kosten für Security-Personal und andere Maßnahmen weiter steigen könnten.
Viele Bürger befürchten nun, dass der „Tag der Sachsen“ schon in näherer Zukunft nicht mehr finanzierbar sein könnte bzw. die Städte und Gemeinden des Freistaates durch die hohen Kosten abgeschreckt werden könnten, das Volksfest auszurichten. Das allerdings würde einen Imageverlust für ganz Sachsen bedeuten und die Bevölkerung weiter gegen die Politik aufbringen, da die alljährliche Sause, bei der sich auch regionale Anbieter und Gewerbetreibende präsentieren, unheimlich beliebt ist. In Dresden sollte man sich deshalb schon jetzt Gedanken darüber machen, wie der „Tag der Sachsen“ auch in Zukunft gesichert werden kann.