Auf rhetorische Verbeugungen vor der „Hauptstadt des patriotischen Protestes in Deutschland“ und PEGIDA folgt eine Vision: Nach der Bonner und Berliner Republik möchte Berndt noch eine „Dresdner Republik“ erleben. Aufgabe der Initiative „Zukunft Heimat“ sei es, die „Heimat zu verteidigen“, um sie an die Nachkommen „weitergeben“ zu können. Eloquent führt Berndt seinem Publikum ein konservatives Weltbild vor Augen, „Heimatliebe“ skandieren die Pegidianer reflexartig.
Ein Heimatverein dürfe sich nicht nur auf die Pflege von Brauchtum beschränken, sondern müsse politisch aktiv werden. Die „Stärke unserer Gegner“, so der Mediziner weiter, sei ein Grund zur Vernetzung von PEGIDA, AfD, Identitären, Einprozent, alternativen Medien und den Bürgerinitiativen, die mehr verbinde als trenne. Gegen die „menschenverachtende Ideologie des Multikulturalismus“ verteidige PEGIDA das „Europa der Vaterländer“ und halte das Bewusstsein wach, im „Abendland beheimatet“ zu sein.
Es gebe noch Protestanten im Land der Reformation, Menschen, die über den Tag hinausdächten, die sich um das Land verdient gemacht haben, deshalb: „Her mit dem Bundesverdienstkreuz für PEGIDA!“ Den Pegidianern klingen die Ohren, so wortgewaltig hatte wohl noch keiner ihre Anstrengungen zu würdigen vermocht. Weniger Pathos und mehr Wut gab es anschließend bei Siegfried Däbritz, dann beschloss das „Lied der Deutschen“ die 114. PEGIDA-Kundgebung in Dresden.