In Dresden gibt es an diesem Montag einen „Spaziergang“ der islamkritischen PEGIDA-Bewegung. Die richtige Osterstimmung will nicht aufkommen, wohl aber pöbelt Lutz Bachmann gegen den Essener Bischof Overbeck, der zu einem „Aufstand für Frieden“ gerufen und gefordert hatte, „Nostalgie und falsche Sehnsucht nach einer geschlossenen Heimat mit Grenzen“ zu überwinden, was bei den Pegidianern erwartungsgemäß helle Empörung auslöst.
Als Gastrednerin ist Renate Sandvoß angekündigt. Die freie Journalistin ermuntert ihre „Gesinnungsfamilie“, nicht gleichgültig zu werden und sich den Mund verbieten zu lassen. Auch das Osterfest stehe „im Schatten islamischer Exzesse“, wovon die zahlreichen christlichen Terroropfer der letzten Tage zeugten. Doch von der Erschütterung und Trauer nach dem Anschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ im Januar 2015 sei nur noch „ein Rinnsal des Bedauerns“ übriggeblieben.
Während die Regierenden Erdogan kritisierten, gingen sie „mit gleichen Methoden“ gegen unliebsame Meinungen vor. Allein der Name des Maas‘schen „Netzwerkdurchsetzungsgesetzes“, wodurch Hasskommentare und Fake News eingedämmt werden sollen, sei „pervers“. Als Beispiel nennt Sandvoß den Fall des libanesischen Fernsehjournalisten Imad Karim, dessen Konto von Facebook kürzlich gelöscht worden war, was Beobachter als Reaktion auf Karims Islamkritik und die Kontrollbestrebungen sozialer Medien durch die Bunderegierung bewerten. Nach öffentlichen Protesten sei das Konto jedoch am Ostermontag wieder freigeschaltet worden, woran man sehen könne, dass „Widerstand“ etwas bringe. Ostern bedeute schließlich Hoffnung, da Jesus auferstanden sei, meint Sandvoß abschließend; grad so, wie es die beiden Jünger im Lukas-Evangelium einst verkündeten.