Als Grund nannte Chovanec mögliche Gefahren für die innere Sicherheit, da Migranten für die Dauer des Verfahrens nicht an einem festen Ort bleiben müssten, sondern sich frei bewegen könnten. „Man darf diese Menschen nicht ohne Kontrollen hereinlassen“, so Chovanec. Der Tschechischen Republik drohen nun Strafzahlungsforderungen seitens der EU-Kommission.
Laut dem EU-Verteilungsschlüssel müsste Tschechien rund 2.700 Personen aus den Auffanglagern in Griechenland und Italien aufnehmen. Neben der Regierung in Prag hatten sich Ungarn, Rumänien und die Slowakei im September 2015 gegen feste EU-Quoten ausgesprochen. Der tschechische Präsident Miloš Zeman bezeichnete Migranten als „Trojanische Pferde" und erklärte bereits im letzten Sommer, dass sein Land keine Flüchtlinge mehr aufnehmen wolle. Dabei weiß er die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich: Laut einer Umfrage des Instituts CVVM aus dem vergangenen Jahr gehen 82 Prozent der Tschechen davon aus, dass Migranten eine Bedrohung für ihr Land darstellen.