Doch die Bürgerwegung PEGIDA, so deren Gründer weiter, lasse sich nicht kaufen, jene „Patrioten auf der Straße“ hätten keine Lust, „Parteisoldaten“ zu sein. Die AfD, für die man über Jahre den „Steigbügelhalter“ gespielt habe, verändere sich mit Redeverboten und Distanzierungen auf Bundesebene zu einer „CDU light“. Er, Bachmann, werde sich jedoch keineswegs gegen die Sachsen-AfD positionieren. „Grundfalsch“ wäre es aber, sich als Bürgerbewegung überhaupt so nah an eine Partei zu binden. Es sei vielleicht einer der größten Fehler gewesen, diese „Überparteilichkeit“ zu vergessen. Und vielleicht sind in den letzten Monaten und Jahren gerade deswegen weniger Menschen gekommen? Deshalb wolle sich Bachmann heute bei „allen Patrioten (die dies kritisiert hätten) entschuldigen“. Er und „das Team“ seien sich einig, man werde wieder zu besagter Überparteilichkeit zurückfinden, welche „Menschen aus allen möglichen Richtungen“ vereint habe.
Dabei habe PEGIDA tatsächlich vorgehabt, als „Freie Liste“ bei den Wahlen anzutreten. Gedacht für Vertreter von Bürgerbewegungen aber auch abtrünnige AfDler, die durch ihren Austritt die Partei wieder auf „mitteldeutschen Kurs“ zu bringen suchten. Der Plan wurde aber „durchkreuzt“, als Andre Poggenburg mit seiner AdP eine „Neue Heimat“ für patriotische und nationalkonservative Kräfte“ ausgerufen hatte. Bachmann aber habe noch immer „einen Traum“ von einem „blauen Ministerpräsidenten“, nur o h n e die CDU! Nach Poggenburgs Austritt werde die AfD vielleicht für bisher Unentschlossene besser wählbar sein. Deshalb hoffe er, daß die Partei jetzt noch mehr Zulauf bekomme. Allerdings wäre Poggenburgs „Ausgründung“ eher eine Chance, weitere Stimmen für das „konservativ-patriotische Lager zu generieren“. Zuletzt noch ein „Zahlenspiel“ (für die sächsische Landtagswahl): Die AfD käme danach auf 27 %, dazu Poggenburgs Truppe AdP mit 8 – 11 %, außerdem traue Bachmann den Freien Wählern (FW) 8 – 10 % zu, was zusammen 45 Prozent bedeuteten, die für den „blauen Ministerpräsidenten“ dann auch reichen sollten.
Das Publikum jubelt. Ob der PEGIDA-Gründer selbst an jene Weisheiten glaubt, die er seinen Anhängern hier auf dem Dresdner Neumarkt im Brustton der Überzeugung auftischt?