Der neue Verfassungsschutzbericht sei der „schlampigste Katalog“, den er, Taufkirch, je von einer Bundesbehörde gelesen habe. So werden beim Thema „Islamismus / Islamistischer Terror“ zwar Organisationen genannt, in der Spalte „Mitglieder“ stünde jedoch meist „keine gesicherten Zahlen“. Dagegen werde „anhand von Internetauftritten“ geschätzt, daß 16.500 Reichsbürger in Deutschland lebten, und man vermute, daß 1100 davon eine „Affinität zu Waffen“ hätten. 13.074 Delikte von Links- und Rechtsextremisten seien aufgeführt, denen 167.268 Straftaten von „Scheinasylanten“ gegenüberstünden.
Später geht es zum obligatorischen „Spaziergang“ durch die Innenstadt. Dann eine Ansprache von Lutz Bachmann, der sich in gewohnter Großspurigkeit am Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime Mazyek und Verfassungsschutzpräsident Maaßen abarbeitet, an „Verräterpolitikern“, „Lügenpresse“, „Politverbrechern in Brüssel“ und dem sächsischen „Noch-Ministerpräsidenten Kretschmer“. Nein, beim Austeilen ist „der Lutz“ noch nie besonders zimperlich gewesen, und je derber sein Ton, desto kräftiger der Beifall auf dem Platz für den im „Exil“ auf Teneriffa lebenden PEGIDA-Gründer.
Noch am Abend wird das Boulevard-Blatt Tag24 berichten, daß Bachmann erst Stunden zuvor im Dresdner Amtsgericht präsent war, da Ines A., eine frühere PEGIDA-Ordnerin, ihn im Internet als „größenwahnsinnigen Narzissten“ und „degenerierten Hochstapler“ beleidigt habe. Außerdem soll Bachmann, der in T-Shirt, Shorts und Badelatschen vor Gericht erschienen sei, 16 weitere Internet-Kommentare der abtrünnigen Ordnerin zur Anzeige gebracht haben, die der Staatsanwaltschaft allerdings noch nicht vorlägen. Gegen eine Geldbuße sei das Verfahren schließlich eingestellt worden,einzige Auflage: Ines A. müsse 100 Euro zahlen - an das „Netzwerk Demokratie und Courage“.