Hier aber könne Däbritz der Nomos-Chefin sicher helfen, wisse er doch von zweien ihrer Mitarbeiter persönlich, daß natürlich „N-a-z-i-s“ an besagten Uhren mitarbeiten, „ordentliche Familienväter, die auch patriotisch gewählt haben“. (Die AfD hatte bei den Bundestagswahlen in Glashütte 37,3 Prozent erzielt.) Genau wie bei der Konkurrenzmarke „Lange & Söhne“, auch dort schraube ein Däbritz bekannter „Rechtsradikalextrempopulist die teuren Zeiteisen“ zusammen. „Und ich hab‘ sogar eene“, wirft nun auch Lutz Bachmann von der Seite ein, „een Nazi trägt se“. Die Menge auf dem Wiener Platz am Hauptbahnhof jauchzt vor Vergnügen, worauf Däbritz fortfährt: Was? Dann könne man die Marke ja gleich „direkt abmelden“. Und natürlich werde in jede Uhr „eine Steuerungseinheit für Reichsflugscheiben“ eingebaut, wie auch ein Sonnenrad - als Zahnrad getarnt - im Uhrwerk seinen Dienst tut.
Jedenfalls empfehle Däbritz der Geschäftsführerin, alle fertig gestellten Uhren sofort der „Entnazifizierung zuzuführen“. Borowski aber „zeige Gesicht“ und biete „Kaderschulungen“ für Ihre Mitarbeiter. So gehe es dabei auch um die Frage „Wie gehe ich mit rassistischen Äußerungen im Team um?“ Natürlich seien diese Workshops freiwillig – man kenne das noch von früher. Er, Däbritz, wisse nicht, ob diese „Umerziehungsmaßnahmen“ schon angelaufen seien, doch dürften sich Kollegen, die sich dem verweigerten, sicher auf einer „schwarzen Liste“ wiederfinden. Wie auch immer, „Fremdenfeindlichkeit“ im Unternehmen wolle Frau Borowski entschieden nicht dulden. Die 157. PEGIDA aber gibt es am 24. September vor der Dresdner Frauenkirche.