Das Engagement des Wiener Vizebürgermeisters dürfte im Zusammenhang mit den Bemühungen der FPÖ-Führung stehen, zu Antisemitismus in jeglicher Form auf Distanz zu gehen, auch wenn sie unter dem Deckmantel vermeintlicher „Israelkritik“ daherkommt. In Wien fand erst vor wenigen Monaten eine in Wien eine von den Freiheitlichen veranstaltete Podiumsdiskussion zum Thema „Haben wir aus der Geschichte gelernt? Neuer Antisemitismus in Europa“ statt, zu der auch Vertreter der israelischen Botschaft als Gäste erschienen waren. Dabei ging es auch um Antisemitismus unter muslimischen Zuwanderern.
Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) in Wien steht dieser Linie der FPÖ – die auch von ihren europäischen Partnern, etwa dem Front National von Marine Le Pen und der PVV des Islamkritikers Geert Wilders, vertreten wird – weiterhin skeptisch gegenüber. Der Präsident der Wiener IKG, Oskar Deutsch, sprach sich erst vor kurzem abermals gegen eine Zusammenarbeit mit der FPÖ aus. Nach Israel pflegen die Freiheitlichen inzwischen gute Kontakte.