Für Sachsens FDP-Vorsitzenden Holger Zastrow zeigt die Ankündigung der Bundeskanzlerin einmal mehr die Planlosigkeit der Bundesregierung in energiepolitischen Fragen. Aus ideologischen Gründen werde ein weiterer Technologieausstieg geplant, ohne dass belastbare Alternativen vorlägen. Das Gerede über einen schnellen Braunkohle-Ausstieg sei ohne ein Konzept zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit im deutschen Stromnetz und einen Plan zum Ausgleich der Wertschöpfungsverluste in der strukturschwachen Lausitz „schlichtweg verantwortungslos“, so der Liberale.
Die sächsische FDP erklärt mit Blick auf den nationalen Alleingang der Merkel-Regierung beim Atomausstieg: „Im Ergebnis zahlen deutsche Verbraucher heute mit die höchsten Energiekosten in Europa, und die Stromnetzbetreiber haben größte Mühe, aufgrund der enormen Schwankungen bei der Einspeisung erneuerbarer Energien die Netzsicherheit aufrechtzuerhalten. Die von Bürgern und Unternehmen zu tragende Zwangsumlage zur Förderung erneuerbarer Energien erreicht den Rekordwert von 24 Milliarden Euro – ein Drittel mehr als der gesamte sächsische Landeshaushalt.“
Aufgrund der europaweiten Gesamtkappung des Kohlendioxidausstoßes über ein Zertifikatesystem werde keine einzige Tonne Kohlendioxid eingespart, ist sich Holger Zastrow sicher. Wenn in Deutschland eine Tonne Kohlendioxid weniger ausgestoßen werde, könne dafür in einem anderen Land diese Tonne zusätzlich emittiert werden.
Der Chef der sächsischen Freien Demokraten betont: „Eine Braunkohleverstromung wird zwar nach heutigem Wissensstand in 50 Jahren nicht mehr stattfinden, ein ideologisch getriebener deutscher Schnellausstieg ist aber der falsche Weg. Kein vernünftiger Mensch würde eine Brücke hinter sich abreißen, solange das nächste Ufer nicht in Sichtweite ist.“