Ist das eine Taktik von Frauke Petry mit der Möglichkeit des Rückzugs auf sich aufmerksam zu machen und sich so für eine Spitzenkandidatur im Bundestagswahlkampf für den im April stattfindenden Parteitag zu empfehlen? Nach dem Motto „ohne mich geht es nicht“?
Derzeit bröckelt die Machtbasis hinweg. In ihrem eigenen Landesverband musste Frauke Petry eine Schlappe am Parteitag in Weinböhla einstecken. Gegen Jens Maier, den „kleinen Höcke von Dresden“, sollte ein Parteiausschlussverfahren wegen der Dresdner Rede eingeleitet werden. Der Parteitag lehnte mehrheitlich eine derartige Vorgehensweise ab. Jens Maier wurde auch wieder auf seinem zweiten Listenplatz auf der Bundestagswahlliste ohne Gegenkandidat bestätigt. In den anderen Landesverbänden befinden sich die vereinigten Petry/Pretzell-Gegner ebenfalls auf dem Vormarsch. So konnte sich z. B. Alice Weidel in Baden-Württemberg als neue Landesvorsitzende gegen Ralf Özkara nicht durchsetzen.
Gegner werfen Frauke Petry vor durch das Parteiausschlussverfahren gegen Björn Höcke die Partei zu spalten. Ferner befürchten einige AfDler, dass das gegen Petry laufende Ermittlungsverfahren wegen Meineids der Partei vor dem Bundestagswahlkampf erheblich schaden könnte.
Tatsächlich dürfte Petry selbst aus dem einen oder anderen Grund zu der Einsicht gelangt sein, sich aus der Partei zurück zu ziehen. Böse Zungen behaupten sogar, sie würde das sinkende Schiff verlassen wollen.
Zur Erinnerung sei noch erwähnt, dass Bernd Lucke ebenfalls vor seinem Sturz mit seinem Rücktritt gedroht hatte. Ähnlich wie Lucke wird auch Petry nicht freiwillig gehen wollen.
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Lesen zu Frauke Petry bitte auch das Interview der HESSEN DEPESCHE mit der AfD-Co-Vorsitzenden: