Wegen der Überlastung des Knotenpunktes München hat man nun Leipzig als zweites Drehkreuz zur Verteilung der Asylbewerbermassen auserkoren. Die Planungen sehen vor, die Flüchtlingszüge auf ein Frachtgelände der Deutschen Bahn am Flughafen Leipzig/Halle zu leiten, das verkehrsgünstig an der Autobahn liegt, um die Asylanten dann mit Bussen auf Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zu verteilen. Die Ost-Bundesländer nehmen etwa 30 Prozent der Flüchtlinge auf. Es wird damit gerechnet, dass nach Einrichtung des Asyl-Knotenpunktes auch in Leipzig Woche für Woche mehrere Zehntausend Menschen ankommen. Zwei weitere Drehkreuze sollen in West- und in Norddeutschland entstehen.
In Leipzig selbst hat man damit angefangen, nicht nur die Hallen der Alten Messe mit Asylbewerbern zu belegen, sondern auch das Neue Messegelände auf den Ansturm vorzubereiten. Bereits am Montag wurde dort Halle 4 komplett geräumt. Täglich sollen nun 250 Asylsuchende in dem Gebäude untergebracht werden, doch lange dürfte das nicht ausreichen, denn die Halle bietet nach Informationen der Stadt Leipzig und der Messe GmbH nicht für mehr als 2000 Menschen Platz. In Sachsen kommen nach Angaben von Innenminister Markus Ulbig täglich 750 Asylbewerber an. Wie viel man auf die Beteuerungen der Verantwortlichen geben kann, dass in den nächsten Monaten in den anderen Messehallen alle Veranstaltungen wie geplant stattfinden können, bleibt abzuwarten.