So auch der Tenor einer neuen Dresdner Sonderausstellung, die noch bis zum 6. Januar 2019 im Deutschen Hygiene-Museum (DHMD) zu sehen ist. Rassen seien „wissenschaftliche Erfindungen“, Rassismus aber eine „menschenfeindliche Ideologie“, die es zu überwinden gelte. An dieser Tendenz lassen die Ausstellungsmacher keinen Zweifel, und sicher ist das brisante Thema nichts weniger als der Schlüssel zu den großen politischen Erschütterungen der letzten Jahre, die auch in der Bundesrepublik ihre Spuren hinterlassen haben.
Dementsprechend wird der Ausstellungsbesucher nach einem kulturhistorischen Exkurs ebenso mit aktuell-politischen Themenfeldern konfrontiert („Alltagsrassismus, die Debatte um die Populationsgenetik, die Rückgabe von geraubten Kulturgütern oder die Herausforderungen einer postmigrantischen Gesellschaft“). Der Aufwand mit dem all dies in Szene gesetzt ist, wie auch die Reihe der finanziellen Unterstützer (u. a. Freistaat Sachsen, Landeshauptstadt Dresden, Bundesfamilienministerium, Deutschlandfunk) lassen die politische Bedeutung der Schau erahnen. Für das Publikum könnte diese Anstoß für eine wichtige Debatte sein; stehen die vermittelten Inhalte doch im Spannungsfeld zur eigenen Lebenswelt und Erfahrungen, die mit den Exponenten auch entfernter Kulturen, denen man bislang nur durch Reisen oder entsprechende Lektüre näherzutreten in der Lage war, nun auch bei uns möglich geworden sind.
Weitere Informationen:Â http://www.dhmd.de/ausstellungen/rassismus/