Der Osten hat sich eine Protestkultur bewahrt, in der Rechtsbeugungen durch die Regierenden nicht einfach hingenommen werden
Es sind die immer gleichen Rituale der Linken, denen der “Nazi”-Begriff so leicht über die Lippen geht, dass es eine wahre Schande ist. Alles, was sich nicht mit ihrer Weltanschauung deckt, setzen sie mit dem Nationalsozialismus gleich. Und da die politische Achse in Deutschland sich in den vergangenen Jahren verschoben hat wie wohl niemals zuvor seit dem II. Weltkrieg, fängt rechts inzwischen schon dort an, wo Fleiß und Redlichkeit gefordert werden. Wer gegen die Abschaffung staatlicher Grenzen ist, wer verlangt, dass der Rechtsstaat für alle gleich gilt, wer fordert, dass Hilfe nur soweit geleistet wird wie wirkliche Not herrscht, der steht heute bereits tief im rechten Lager. So soll jeder Widerspruch gegen den grün eingefärbten Neo-Sozialismus im Keim erstickt werden. Doch anders als der durch jahrelanges “Nudging” eingelullte Westen, hat sich der Osten Deutschlands, in dem viele mindestens eines, manche gar zwei menschenverachtende sozialistische Unrechtsregime erlebt haben, eine Protestkultur bewahrt, die dazu führt, dass Rechtsbeugungen durch die Regierenden nicht einfach hingenommen werden. Wer aber wagt, sich zu empören, ist für die Linken schlicht ein “Nazi”. Dabei bagatellisiert die gedankenlose Gleichsetzung von Protestlern mit den Schergen eines Massenvernichtungs-Regimes in unerträglicher Weise das enorme Leid, das die nationalen Sozialisten über Europa und die Welt gebracht haben. Jene, die sich an den 100 Millionen Morden im Namen des Kommunismus nicht recht stören wollen, scheinen eben auch nicht viel übrig zu haben für die sechs Millionen Opfer des Holocaust.
Wir erleben Politiker, die zu Hass und Hetze anstacheln, und Journalisten, die einen Kampf gegen Millionen von Mitbürgern führen
Unterdessen stimmen immer mehr Politiker in den Kanon ein, der von den journalistischen Gehilfen mit großem Eifer gesungen wird. Vor allem auf den ungeliebten neuen Mitbewerber hat man es abgesehen, der sich anschickt, demnächst nicht mehr nur im Bundestag, sondern in sämtlichen Landtagen dafür zu sorgen, dass für die eigenen Parteizöglinge weniger Mandate und Pöstchen zu erhaschen sind. Immer mehr Parteienvertreter wittern Morgenluft und scheinen die Ereignisse von Chemnitz dafür nutzen zu wollen, verlorenes Terrain zurückzuerobern. Da verbreitet man gerne Unwahrheiten, unterschlägt, dass die tatsächliche Gewalt mit mehreren verletzten Polizisten von links ausging, und ruft zum Kampf gegen jene auf, die – im Gegensatz zu den Selfie-Touristen von der SPD – mit einem von Linken verhinderten Schweigemarsch tatsächlich der Opfer gedenken wollten. Statt Solidarität und Mitgefühl für die durch zwei Asylbewerber zu Schaden gekommenen Menschen und deren Familien, hört man von der polit-medialen Zunft den Aufruf zum erbitterten Kampf gegen jeden, der Protest gegen die Bundesregierung erhebt. Wir erleben Politiker, die zu Hass und Hetze anstacheln, während sie linke Extremisten hofieren, und Journalisten, die einen Kampf gegen Millionen von Mitbürgern führen, von dem sie allen Ernstes glauben, sie könnten ihn gewinnen. Das kann nicht gut ausgehen. Am Ende werden diejenigen, die den Flächenbrand entfacht haben, ihre Hände in Unschuld waschen und mit dem Finger auf andere zeigen. Denn im Verdrehen von Ursache und Wirkung sind sie bestens geübt.