Als Urheber der Dresdner Wasserleitung gelten Augustinermönche. Die frommen Brüder erhielten 1476 die Erlaubnis, das in der Dresdner Heide entspringende „Zschorrwasser“ mittels einer Rohrleitung in ihr (zwischen Klostergasse und dem späteren Jägerhof gelegenes) Kloster zu bringen. So bekamen auch Bürger von Altendresden Wasserentnahmestellen auf ihre Grundstücke.
Am 13. Februar 1945 versank das barocke Gepränge der Neustädter Hauptstraße im Bombenhagel. Stattdessen entstanden auf beiden Straßenfronten Plattenbauten mit über 1000 Wohnungen. Eine Handvoll prächtiger Bürgerhäuser trotzte den Zeitläuften, wurde saniert und vermittelt bis heute die Ahnung früherer Pracht.
Im Jahr 1979 fand man hier beim Aushub eines Heizungskanals einen alten Steintrog, der die Jahreszahl „1798“ trägt. Daraus entstand im Hof der Hauptstraße 17, einst Wohn- und Arbeitsstätte des Hofbildhauers Johann Benjamin Thomae (1682-1751), erneut ein Brunnen, der an jene Wasserentnahmestellen aus alter Zeit erinnert. Den originellen eisernen Wasserspeier hat der Kunstschmied Gerhard Gerbig gestaltet.
Ob die Gäste des benachbarten Weinrestaurants ahnen, dass der urige Trog in ihrer Nähe in Ludwig Richters Tagen seinen treuen Dienst versah?